Textrepo Hähnel
Dienstag, 2. Juni 2015

Mein Tier

Ich kann im Spiegel das Tier sehen. Neuerdings. Die gesamte Wucht des Anderen zerquetscht mein Gehirn. Das hier ist kein Gefäß, das hier ist ich. Jeder Finger, jedes Zwinkern, jedes den-Kopf-zur-Seite-Drehen-und-Einatmen. Ich bin kein Text. Auch nicht dieser.

Die letzten Tage und Wochen ergebe ich immer weniger Sinn. Ich beschmutze mich, mit Worten, Taten, aber auch mit Nichtstun. Ich liege lethargisch auf meinem Bett, kann nicht schlafen, nicht aufstehen, nicht nichts tun. Meine Obsession brennt mir ein Loch in den Schädel und mein Verlangen reißt mir fast den Schwanz aus. Das ist neu.

Von außen: Same same. Ich komme zu spät, habe Probleme, bleibe nett. Bleibe ich aber auch alles andere? Was passiert mit mir? Und warum gerade jetzt? Es ist, als wollte mich das Leben spalten.

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